Theater im Club von WHAT YOU SEE IS WHAT YOU GET
„In der Antike verhinderte ein religiöses Fest wie eine Theateraufführung, die regelrecht eine heilige Zeremonie war, keineswegs das Zurschaustellen der alltäglichen Gesten wie Essen oder Trinken: alle Vergnügungen waren gleichzeitig, nicht infolge eines gedankenlosen Sichgehenlassens, sondern weil das Zeremoniell niemals menschenfeindlich war und dem Alltäglichen nicht widersprach.“
(Roland Barthes)
WHAT YOU SEE IS WHAT YOU GET ist ein junges Theaterkollektiv aus München. Um den festen Kern unseres Teams gibt es ein Netzwerk aus Leuten mit den unterschiedlichsten Expertisen aus dem Theater- und Kunstbereich. Der Satz ‚What you see is what you get‘ erhält bei uns einen abgründigen Bedeutungsmehrwert, den viele Theaterbesucher nur allzu gut kennen: Wir bekommen nur mit, was wir fähig sind zu sehen.
Wir arbeiten gemeinsam vor allem an Theater-, aber auch an Filmprojekten. Einen Schwerpunkt unserer Arbeit bildete zunächst ‚Theater im Club‘. Mit diesem Konzept haben wir im Dezember 2012 den Wettbewerb Kultur- und Kreativpiloten Deutschland, gefördert durch die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung, gewonnen. Theater und Party gehen in unseren Projekten eine immer wieder neue und ganz eigene, zuweilen auch eigenartige Verbindung ein und leben von einander. Indem wir beide verbinden, schaffen wir einen neuen Zugang zu Theater und Performance. Wir möchten die Freude, die Theater für uns bedeutet, auf unsere Gäste übertragen – in einer Welt, die der ihren gar nicht so fremd ist. Dröhnende Bässe treffen auf diskursive Textflächen, tanzende Körper auf fiktive Figuren und Szenen.
Darüber hinaus erarbeiteten wir beispielsweise die Performance ‚Observatorium‘ als Auftragsarbeit für das RKW Kompetenzzentrum Bayern und weitere Performances, die meist ortsspezifisch oder im öffentlichen Raum stattfanden. Mit dem Projekt ‚Gutes von gestern‘, welches 2014 in Zusammenarbeit mit dem Residenzia Seniorenzentrum in München stattfand, erweiterten wir unser Repertoire in eine neue Richtung, die im soziokulturellen Kontext angesiedelt ist und 2016 mit ‚Ein Rollator braust ans Meer und lernt surfen‘, einer szenischen Lesung in der Villa Stuck, fortgeführt wurde.
Unsere Projekte wurden nach Regensburg (Suite15), Augsburg (Schwarzes Schaf ), Erlangen (ARENA Festival), Frankfurt a.d. Oder (UNITHEA Festival), Wien (Sex Matters Festival), Kassel (A.R.M. Club), an die Gessnerallee in Zürich (Festival ‚Neue Dringlichkeit‘) und auf die Musikfestivals ‚Fusion‘ in Brandenburg und ‚Her mit dem schönen Leben‘ auf Rügen, sowie zum ‚Festival of Idependents‘ im Haus der Kunst, das digital.analog Festival München sowie über das Goethe-Institut nach Johannesburg (DFLFestival) eingeladen. Was würde wohl erst passieren, wenn wir ausreichend Geld für unsere Produktionen hätten?